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Die einzig wahre Geschichte vom Kaiserschmarren

Es war einmal...

Es war ein sehr, sehr schneereicher Winter in Tirol. Zum Jahreswechsel schneite es und schneite es - die Kinder juchzten, Ski und Rodel wurden ausgepackt und Schneemänner wurden gebaut.

Hoch oben am Berg - mitten in der weißen Winterpracht - da lag ein kleiner Gasthof. Mit allen neuzeitlichen Annehmlichkeiten war diese gemütliche Gaststätte eingerichtet. Fließendes Wasser - warm und kalt in allen Zimmern - auch kabellose Weltnetz Verbindungen und wohlduftende Schwitzkabinen zählten unter anderem zu den Vorzügen. Dieses Hotel in den Tiroler Bergen wurde von der Familie Thöni bereits in dritter Generation geführt. Seniorchef Anton kümmerte sich - gemeinsam mit Sohn Andreas - um das leibliche Wohl der Reisenden. Die Chefin Maria war bekannt als Gute Seele des Hauses und Hennen-Flüsterin des hofeigenen Stalles. Auch die Familie und Gäste des Hauses freuten sich sehr, ob der weißen Winterpracht - quietschvergnügt wurden Wanderungen gemacht und Pulverschwünge bis vor die Haustüre gezogen.

Eines Tages im Januar - es hatte aufgehört zu schneien und die Sonne lies den Schnee glitzern - Anton kam gerade vom Stall, er war bei seinen Schafen, um nach dem Rechten zu sehen. Der Schnee hüllte die Natur vor dem Berghof in ein weißes Winterkleid. Nur die Gäste aus den oberen Etagen konnten noch aus den Zimmerfenster schauen - zwanzig Meter hoch war der Schnee gefallen. Er wollte gerade wieder ins Haus gehen, da hörte er von weitem einen Pferdeschlitten. Auf dem Schlitten saß - Anton traute seinen Augen kaum - der Kaiser & die Kaiserin vom Tscheytal höchstpersönlich.

"Majestät, welch wunderbare Überraschung - wir rechneten erst im Sommer wieder mit Ihrem Besuch", begrüßte Anton das Kaiserpaar freudig.

"Ach Anton - wir hatten Sehnsucht nach den Tiroler Bergen - und du weißt, wenn die Berge rufen - dann muss man gehen" entgegnete ihm der agile Kaiser. Die beiden stiegen vom Schlitten und wiesen die Kutscher an, Skiausrüstung und Gepäck aufs Zimmer zu bringen.

"Maria, Maria! Der Kaiser & die Kaiserin sind zu Besuch - komm schnell", rief Anton aufgeregt seiner Gemahlin, die drin in der warmen Gaststube, mit den Gästen des Hauses um den knisternden Ofen saß und ihnen zeigte wie man Mützen strickt. Das Kaiserpaar trat in das gemütliche Lokal und der Kaiser klopfte sich den Schnee von den Schultern "Ein wahrliches Winterparadies habt ihr heuer da oben, bei uns zu Hause regnet es seit Tagen und der Nebel scheint einem bis in die Knochen & und in den Geist zu kriechen." schüttelte der Kaiser gedankenverloren den Kopf. Kinderlachen riss den Kaiser aus seinen Gedanken und seine Miene erhellte sich "Sofia! Paul! Wie groß ihr geworden seid, kommt her - lasst euch ansehn". Vergnügt liefen die beiden Kinder zur Kaiserin und zum Kaiser, um die beiden zu begrüßen. Auch die Eltern der beiden Andreas & Manuela freuten sich sehr über die beiden Besucher.

"Ihr müsst bestimmt hungrig sein Majestät" sagte Andreas machte sich gleich auf den Weg in die Küche um des Kaisers Leibgericht, Palatschinken, zuzubereiten.

Das Kaiserpaar nahm auf dem Stammtisch Platz, um sich am Ofen von der langen Fahrt zu wärmen. Ein süßer Duft nach Karamell breitete sich im Gastlokal aus, die Küchentür öffnete sich, freudig blickte der Kaiser auf. Heraus kam Maria jedoch mit einem verzagten Blick. Betroffen trat sie an den Tisch des Kaisers "Verzeiht Majestät, in der ganzen Aufregung ist der Palatschinkenteig ein bisschen zu dick geraten und er lässt sich nicht rollen. Zu allem Unglück haben wir nun auch keine Eier mehr - die wurden heute alle schon beim Frühstück verspeist... Dürfen wir Majestät vielleicht eine Gemüsesuppe anbieten?"

"Nix da! Was ordentliches möcht ich zum Essen. Dann schneiden wir ihn halt in Stücke, den dicken Palatschinken", rief der Kaiser bestimmt. "Seit Wochen setzt mir die Kaiserin daheim Magerkost für eine Fastenkur vor. Ich würde nicht mehr ordentlich in meine Skihose passen, sagte sie. So ein Schmarrn! Fasten schlägt aufs Gemüt, sag ich!".

Erleichtert servierte Andreas also dem Kaiserpaar den zerstückelten Palatschinken und er schmeckte so gut, dass er zum neuen Leibgericht des Kaisers wurde.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann schmeckt der Schmarren noch heute :-)


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